
DIE KÖNIGIN AUF DEM SCHAFOTT: MARIA STUART 1586
„Mit einer Frau sind die Stuarts aufgestiegen und mit 72.er Frau werden sie untergehen.“ Mit diesen Worten nahm Jakob V. Steward, König von Schottland, zwei Wochen nach seiner Niederlage gegen die Engländer in Solway Moss die Nachricht von Marias Geburt am 8. Dezember 1542 auf, seiner Letztgeborenen und einzigen ihm von Marie de Guise geschenkten Erbin. Der Herrscher spielte damit auf Walter The Steward und die Tochter Roberts I. von Schottland Marjorie Bruce an, die Begründer seiner eigenen Dynastie. Das gerade erst zur Welt gekommene Mädchen hätte, genau wie ihre Vorfahrin, den väterlichen Thron geerbt. Sieben Tage später starb der König an der Cholera und seine Prophezeiung begann, sich zu bewahrheiten. Maria stammte in direkter Linie vom Haus Tudor ab: Margaret, ihre Großmutter väterlicherseits war die Schwester Heinrichs VIII. von England. Dieser bemühte sich unverzüglich darum, seinem Sohn Edward die Hand der neuen Königin von Schottland zu sichern, doch die Heiratsverhandlungen scheiterten an der schottischen Opposition. Mit sechs Jahren wurde Maria nach Frankreich gebracht, wo sie am Hof Heinrichs II. aufwuchs und 1558 mit dessen Erben Franz verheiratet wurde, genau in dem Jahr als in England Elisabeth den Thron bestieg. Die gleichermaßen verhängnisvolle wie berühmte Rivalität zwischen den beiden Königinnen offenbarte sich schon sehr bald.
Quelle: Documenta Vaticana / Marco Maiorino -2013Recherchiert und zusammengefasst von Sharon